Lexmark Blog
Soziale Verantwortung des Unternehmens
Warum es auf die Entwicklung kreislaufwirtschaftlicher Geschäftsmodelle ankommt
Der Umgang mit Elektroschrott zählt zu den großen Herausforderungen unserer Zeit.
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Der Umgang mit Elektroschrott zählt zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Allein im letzten Jahr fielen davon nach Schätzungen des WEEE-Forums weltweit 57,4 Millionen Tonnen an; mit Blick auf die steigenden Verbrauchsraten beläuft sich die Prognose für 2030 sogar auf 74 Millionen Tonnen. Entsprechend hoch ist daher die Nachfrage nach Lösungen, die nicht nur eine bessere Recycling-Pipeline schaffen, sondern die Menge des erzeugten Abfalls von vornherein aktiv reduzieren. Auch unserer Branche, dem Geschäft mit Drucklösungen, kommt hierbei eine wichtige Rolle zu. Wir bei Lexmark sind uns dieser Verantwortung bewusst und haben Schritte unternommen, um möglichst wenig Elektroschrott zu produzieren.
In einer idealen Welt stützen sich sämtliche Bemühungen auf ein kreislaufwirtschaftliches Modell, das qualitativ hochwertige Produkte und Materialien fördert, ihren Lebenszyklus durch Wiederaufbereitungs- sowie Recyclingmaßnahmen maximiert und dadurch das Abfallvolumen minimiert. In der Praxis lassen sich die damit verbundenen Prinzipien leider oft nur schwer umsetzen. Die Gründe dafür reichen von lokaler Gesetzgebung bis hin zum Fehlen notwendiger Technologien. Was aber auch fehlt: ein branchenweiter, standardisierter Ansatz, der Unternehmen nicht länger auf ihrem Weg ausbremst.
Aus diesem Grund hat Lexmark seit 2018 an dem durch die Europäische Union geförderten C-SERVEES Project teilgenommen. Ziel des Projektes war es, die Art und Weise, wie wir elektronische Produkte entwickeln und verbrauchen, nachhaltig zu verändern. Dabei soll der Horizont aller beteiligten Parteien – Hersteller, Kunden, politische Entscheidungsträger und Forschende – hin zu einer Kreislaufwirtschaft erweitert werden. Im Kern steht die Entwicklung von Elektroprodukten, die so konzipiert sind, dass sie sich auf eine kreislauforientiertere Weise herstellen, transportieren und nutzen lassen. Konkret wird an Geschäftsmodellen für vier Gerätetypen gefeilt: Waschmaschinen, Fernsehgeräte, Sensoren und Drucker. Hersteller auf der ganzen Welt können diese Modelle als Vorlage übernehmen, um die Lebensdauer auch ihrer Produkte zu verlängern und die Menge des von ihnen erzeugten Elektroschrotts zu verringern.
Als exklusiver Produktionspartner von C-SERVEES für Drucker und Druckkassetten haben wir von Lexmark unsere Erfahrung und unser Fachwissen mit Expert:innen aus verschiedenen Branchen geteilt, um die Entwicklung dieser innovativen Kreislaufwirtschaftskonzepte für die gesamte Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)-Branche voranzutreiben. Durch das Einsetzen neuer Prozesse und Technologielösungen unterstützen wir unser übergeordnetes Ziel: Die Umwandlung des Elektro- und Elektroniksektors in eine effiziente Kreislaufwirtschaft.
Im Rahmen des C-SERVEES-Projekts wurden vier Geschäftsbereiche identifiziert, die die größten Auswirkungen auf unsere Branche haben und daher vorrangig behandelt werden sollten:
- Schaffung eines Produkt-Service-Systems: Das Eigentum geht vom Kunden auf den Herstellenden über und das Produkt wird am Ende der Nutzung immer zurück an den Herstellenden geschickt. Alternative Profitmodelle wie Subscription- oder Pay-per-Use-Dienste könnten verstärkt Anwendung finden.
- Optimierung der „Reverse Logistics“: Die Konsolidierung des Transports von Altgeräten und -komponenten sowie die Optimierung des Logistiknetzes ermöglichen die gemeinsame Nutzung von Ressourcen mit anderen Unternehmen und eine bessere Zusammenarbeit mit Partnern, die auf die Sammlung und Sortierung von Elektro- und Elektronikgeräten aller Art spezialisiert sind.
- Einfache und digitalisierte Produktrückgabe: Eine einfache Rückgabe kommt nicht nur dem Kunden zugute, sondern liefert auch Informationen, die für die „Reverse Logistics“ sowie die Wiederaufbereitung relevant sind und sich zur Verbesserung künftiger Produkte und Recyclingprozesse nutzen lassen.
- Analysen zur Verlängerung der Produktlebensdauer: Mehr Daten bedeutet, dass sowohl Herstellende als auch Kunden in der Lage sind, nicht nur die Produktnutzung und -leistung zu analysieren, sondern auch andere Indikatoren für Kohlenstoffemissionen (CE) zu ermitteln, wie z. B. den Energieverbrauch und den Kohlenstoff-Fußabdruck. Auf dieser Basis lassen sich fundiertere Entscheidungen sowohl bei der Herstellung als auch beim Kauf treffen.
Werden diese Modelle gemeinsam angewendet, haben sie das Potenzial, den Elektro- und Elektronikgeräte-Sektor zu revolutionieren und die Kreislaufwirtschaft in der gesamten Wertschöpfungskette zu verbessern. Um wirklich erfolgreich zu sein, benötigen diese neuen Geschäftsmodelle der Kreislaufwirtschaft jedoch nicht nur die Unterstützung der gesamten Druck- und IKT-Branche, sondern auch von Regierungen, Technologieinnovatoren und Herstellenden.
Bei Lexmark haben wir daran gearbeitet, unsere Wiederaufbereitungsprozesse zu optimieren und unser Produktangebot zu erweitern, zuletzt mit der Einführung unseres One-Print-Abonnementdienstes und klimaneutraler Drucker. Die Ergebnisse des C-SERVEES-Abschlussberichts versetzen uns in die Lage, künftig noch effizienter mit unseren Partnern zusammenzuarbeiten, um einen ganzheitlicheren Ansatz zu verfolgen und damit auch weiterhin eine Vorreiterrolle in der Branche zu übernehmen.